Obwohl die Umsetzung mit einem hohen Komplexitätsgrad anfällt und viele Stadtwerke oder Messstellenbetreiber sich immer noch schwer tun, hat inexogy alle Testphasen bereits abgeschlossen und sieht sich bestens gewappnet.
Um die wichtigsten Veränderungen und Herausforderungen der MaKo 2020 noch einmal zusammenzufassen, haben wir ein kurzes Interview mit der Leiterin unseres Auftragsmanagements, Karen Schmid, geführt. Sie und ihr Team haben sich schon seit Frühjahr auf die neuen Prozesse vorbereitet und damit die gelungene Umsetzung der MaKo 2020 bei inexogy möglich gemacht.
Die größte Änderung der MaKo 2020 besteht darin, dass Messwerte zukünftig sternförmig vom Messstellenbetreiber verteilt werden sollen. Der Messstellenbetreiber gewinnt damit an weiterer Bedeutung. Warum ist das so?
Karen Schmid: Bisher verteilte der Verteilnetzbetreiber die Messwerte an alle anderen Marktpartner, wie z.B. an den Lieferanten oder den Übertragungsnetzbetreiber. In Zukunft dagegen übernehmen wir als Messstellenbetreiber diese Funktion. Anstatt dass inexogy also die Werte an den Verteilnetzbetreiber übermittelt, damit dieser sie ebenfalls weiter vermitteln kann, fällt die Verantwortung nun uns zu, die Werte an alle entsprechenden Marktteilnehmer zu verteilen.
Welche weiteren Veränderungen bringt die MaKo 2020 für inexogy mit sich?
Karen Schmid: Wir mussten bisher nur die Daten an den Markt übermitteln, die uns als gemessene Werte vorlagen. Für den Fall, dass es Lücken in den Zeitreihen gab, beispielsweise aufgrund einer unterbrochenen GSM-Verbindung, wurden diese Lücken durch den Verteilnetzbetreiber aufgefüllt. Wir bekommen dabei gerade täglich Anfragen, ob inexogy die neuen Regularien vollumfänglich erfüllen kann. Zum Glück können wir klar sagen, dass wir alle an uns gestellten Aufgaben zukünftig übernehmen können. Ab dem 01.12.2019 übernehmen wir als Messstellenbetreiber also hauptverantwortlich sowohl die Plausibilisierung der Messdaten als auch die Ersatzwertbildung bei fehlenden Daten. Diese Verlagerung bedeutet für den Messstellenbetreiber also, dass inexogy hier zukünftig mehr Verantwortung übernimmt, weshalb es besonders wichtig war, sich schon im Vorfeld gut auf diese neuen Anforderungen vorzubereiten.
Wie sahen diese Vorbereitungen im Detail aus?
Karen Schmid: Wir haben im Sommer mit der Umsetzung begonnen, Anfang November haben wir dann einige Tests mit Partnern und Verteilnetzbetreibern durchgeführt, um sicherzustellen, dass alle Prozesse rund laufen.
Wo lagen die bedeutendsten Herausforderungen bei der Umsetzung?
Karen Schmid: Die größten Herausforderungen in der systemseitigen Umsetzung waren auf der einen Seite die Abbildungen all der Marktrollen, mit denen wir bislang noch keinen direkten Austausch hatten; und auf der anderen Seite der Aufbau eines Moduls, das nötige Ersatzwerte bilden kann, da dies als neue Aufgabe für uns dazu kommt.
Wie können also Energieversorger oder grundzuständige Messstellenbetreiber von unseren gesammelten Erfahrungen zur MaKo 2020 profitieren?
Karen Schmid: Dank unserer langen Vorbereitung finden MSBs und VNBs in uns einen sehr gut aufgestellten Testpartner. Da wir sowohl die Sparte Strom als auch die Sparte Gas bedienen, können wir alle gängigen Testfälle abdecken. Wir entwickeln das System komplett selbst und verfügen daher über eine sehr flexible Testumgebung und sehr viel Know-How zur genauen Umsetzung der Marktkommunikation. Dabei hilft uns auch, dass wir diese Strukturen bereits seit 10 Jahren nutzen und so jede Änderungen in der Marktkommunikation, ob diese hier oder die kommenden, immer schnell testen können.
Hat die MaKo 2020 eigentlich auch direkte Folgen für den Kunden oder werden diese davon nichts wirklich mitbekommen?
Karen Schmid: Für die meisten unserer Kunden ändert sich durch die MaKo 2020 nichts. Unsere Partner, die gleichzeitig bspw. auch selbst Stromlieferant sind, erhalten in Zukunft alle abrechnungsrelevanten Ablesewerte auch direkt über die neue Marktkommunikation.
Obwohl die MaKo 2020 also mit vielen neuen Aufgaben und Herausforderungen einhergeht, steht inexogy gut vorbereitet in den Startlöchern. Dank der jahrelangen Erfahrung sind wir nicht nur guter Dinge schnell in unsere neue Marktrolle als Spielmacher in der Kommunikation hinein zu finden, sondern auch unseren Partnern bei der Umsetzung mit unserem Know-How zur Seite stehen zu können. So sollte sichergestellt sein, dass der bevorstehende Smart Meter Rollout für alle Beteiligten ein voller Erfolg wird.
inexogy FAQ zur MaKo 2020
Für Verteilnetzbetreiber:
Zu welcher MaLo will inexogy zugeordnet werden?
Grundsätzlich hilft uns die Zuordnung zu jeder MaLo. Die Ausnahme bilden komplexe Anlagen, bei der ein anderer Messstellenbetreiber eine Messlokation näher am Netzanschluss hält als wir. In diesem Fall übernimmt der zuständige Messstellenbetreiber die MaLo.
Wird inexogy die neuen Anforderungen der MaKo 2020 voll erfüllen können?
Ja, inexogy wird ab dem 01.12.2019 die Anforderungen der MaKo 2020 erfüllen.
Kann der Lieferant die Abrechnung des Messstellenbetriebs übernehmen?
Für einzelne Messstellen, Nein. Wir werden zwar die Voraussetzungen schaffen, diesen Prozess abzubilden, aber für einzelne Messstellen rechnen wir jedoch selbst mit dem Kunden ab. Projektspezifisch kann die Abrechnung unserer Gebühren über den Lieferanten erfolgen, dies wird jedoch immer vertraglich sowohl mit dem Kunden als auch dem Lieferanten geregelt.
Wie wird inexogy die Übergangsphase gestalten?
inexogy wird in der Übergangsphase genau nach den Vorgaben des Feinkonzeptes des BDEW vorgehen.