Warum ist Strom in Deutschland so teuer?
Zunächst ist es wichtig zu wissen, dass Deutschland aus einer Welt aus Kohle, Gas und Atomstrom kommt und aktuell die Energieversorgung komplett umbaut. Andere Länder machen es nicht oder müssen es nicht machen. Norwegen zum Beispiel nutzt schon seit Jahren 100 Prozent Wasserkraft, Frankreich bleibt der Atomkraft treu. Deshalb sind die Strompreise unterschiedlich hoch.
Strompreiszusammensetzung im Detail
Der Strompreis setzt sich in Deutschland für Privathaushalte aus drei großen Bestandteilen zusammen. Neben den staatlich festgelegten Steuern, Abgaben sowie Umlagen (51 %) und den gesetzlich regulierten Netzentgelten (25 %) haben auch noch die Kosten für Stromerzeugung und Vertrieb einen Einfluss auf den Strompreis (24 %).
Der größte Teil im Bereich “Steuern und Abgaben” ist mit 20,4 % die EEG-Umlage. Um schrittweise von den Kraftwerken wegzukommen, erhalten Betreiber von neuen Anlagen eine gesetzliche Förderung durch die Einspeisevergütung, mit dem Ziel, “grünen” Strom wirtschaftlich zu produzieren. Für diese Finanzierung sieht das EEG einen Aufschlag auf den regulären Strompreis vor die – EEG-Umlage. Dadurch soll der Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland gefördert werden. Im 10-Jahres-Verlauf hat sich die EEG-Umlage fast verdoppelt. Für 2021 wurde sie auf 6,5 Cent pro Kilowattstunde gedeckelt und für 2022 wird sie auf 6,0 Cent gesenkt.
Die Netzentgelte sind Kosten, die vom Netzbetreiber für die Durchleitung des Stroms durch ihre Netze erhoben werden. Davon werden die Kosten für den Aufbau, den Betrieb und Instandhaltung des Stromnetzes bezahlt. Diese Gebühren sind der zweitgrößte Kostenblock des Strompreises. Sie sind 2021 im bundesdeutschen Durchschnitt um 1,4 % gesunken und haben aktuell einen Anteil von 24,1 % am Strompreis (7,8 Cent). Der Anstieg der Stromtransportkosten wird mit dem erforderlichen Netzausbau im Rahmen der Energiewende begründet.
Der Stromanbieter bekommt nur noch knapp ein Viertel für die Stromerzeugung oder den Stromeinkauf und dessen Vertrieb. Diesen Teil des Strompreises kann der Stromanbieter noch beeinflussen. 2021 sind das im Durchschnitt 7,7 Cent pro Kilowattstunde und damit 9 % mehr als im Vorjahr (7,06 Cent).
Der BDEW hat für Haushalte eine übersichtliche Strompreisanalyse von 2006 bis 2021 aufgestellt, die den kontinuierlichen Anstieg darstellt.
Wie viel zahlt ein Privathaushalt?
Der durchschnittliche Preis pro Kilowattstunde lag Anfang 2021 bei 31,89 Cent. In diesem Arbeitspreis ist die Grundgebühr (Bereitstellungs- und Verrechnungspreis) bereits enthalten. Ein dreiköpfiger Haushalt mit einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 3.500 kWh muss 1.116,15 Euro pro Jahr für Strom bezahlen. Das ist im Gegensatz zum Vorjahr (31,47 Cent/kWh) eine Steigerung von 14,71 Euro im Jahr. Bereits Mitte Juli 2021 kostet die Kilowattstunde 31,94 Cent.
Was kann der Staat tun, damit der Strompreis nicht weiter steigt?
Ganz klar liegt auf der Hand, dass die Genehmigungsverfahren beschleunigt werden müssen, damit der Ausbau der Transportwege sowie der Anlagen für die erneuerbaren Energien vorankommt. Dies würde dazu führen, dass die EEG-Umlage gesenkt werden könnte, man vermehrt Ökostrom einspeisen kann und die Abhängigkeit von den immer teurer werdenden Kohlestrom reduziert wird. Denn auf jede Tonne CO2, die von Kohlekraftwerken ausgestoßen wird, muss ein CO2-Preis gezahlt werden. Dieser kann als CO2-Steuer im CO2-Emissionshandels-System entrichtet werden. Der Vorteil dabei ist, dass die Reduktionsziele besser gesteuert und eingehalten werden können. Die Bepreisung von Kohlenstoffdioxid kann also als ein wichtige Methode angesehen werden, um die vorgegebenen Klimaziele zu erreichen, da der CO2-Preis in den kommenden Jahren kontinuierlich steigen wird.
Ein weiteres Mittel, damit der Strompreis nicht weiter steigt, wäre ganz einfach die Senkung oder sogar die Abschaffung der Stromsteuer. Denn als zentrales Steuerungsinstrument soll der CO2-Preis dienen, um die globale Klimaerwärmung zu stoppen.
Stromkosten senken mit einem Smart Meter
Doch was kann man selbst tun, um die Stromkosten zu optimieren und den CO2-Fußabdruck klein zu halten? Antwort: Man kann sich für ein Smart Meter von inexogy entscheiden. Im Zusammenspiel mit unserem Energieportal ergeben sich zahlreiche Vorteile für unsere Kunden- Daten werden in Echtzeit übertragen und es kann jederzeit eingesehen werden, wie hoch die Grundlast ist und wann Spitzen im eigenen Stromverbrauch stattgefunden haben.
- Man kann sich einen Überblick über den Bezug, den Zählerstand und die Kosten jedes belieben Tages verschaffen und den Verbrauch der vergangenen Monate und sogar Jahre vergleichen.
- Ein Energie-Assistent kann auf Wunsch aktiviert werden, sodass man bei ungewöhnlichen Verbrauchsmustern informiert wird.
- Als Energieerzeuger kann man sehen, wie hoch der Eigenverbrauch ist und wie viel Strom man in das öffentliche Netz eingespeist hat.
Wieso ist Strom aus erneuerbarer Energie günstiger?
Gibt es genügend Energie aus erneuerbaren Quellen wie Wind oder Sonne und fällt die Nachfrage gering aus, wird die Kilowattstunde (kWh) günstiger. Glücklicherweise folgen diese Schwankungen fast täglich einem gleichen Muster. Nachts und nachmittags ist der Strom in der Regel günstiger, weil die Nachfrage geringer ist. Planbare Lasten wie die Waschmaschine, der Geschirrspüler oder Trockner können zum Beispiel durch Timer in diese günstigeren Strompreisphasen verschoben werden. Zudem haben unsere Kunden auf dem inexogy Energieportal einen Preis-Forecast der nächsten eineinhalb Tage, damit sie wissen, wann Strom am günstigsten sein wird. Anhand unseres Beispiels hat ein Kunde sein E-Auto aufgeladen, als der Strom -5 Cent kostete. Diese positiven Schwankungen kann man sich zusätzlich durch automatische Ladelösungen zunutze machen.
Ein Wechsel zum variablen, stündlichen Tarif mit einem Smart Meter von inexogy ist gar nicht so kompliziert. Sie müssen sich nur entscheiden, welcher Stromanbieter besser zu Ihren Bedürfnissen passt. Denn auf die Zusammensetzung des Strompreises besitzt man sonst keinen eigenen Hebel, außer den eigenen Verbrauch bestens zu gestalten und zu optimieren. Denn die günstigste Kilowattstunde ist immer noch die, die man am besten gar nicht erst verbrauchen muss.