Diese Gelegenheit möchten wir nutzen, um einen kurzen Blick zurückzuwerfen und die letzten Monate revue passieren zu lassen. Wir glauben, dass wir unseren Kollegen bei den Marktpartnern aus der Seele sprechen, wenn wir sagen: „Oha, da ist was los in Deutschland.“
Die Marktlage gestaltet sich auch in den letzten Tagen der Übergangsphase noch turbulent – darüber hatten wir ausgiebig in unserem Interview zur MaKo 2020 berichtet. Dieser Zustand wird nach Einschätzung unserer Fachbereiche mit dem Ende der Übergangsfrist voraussichtlich nicht einfach enden, sondern alle Marktteilnehmer auch weiterhin begleiten.
MaKo2020: Was ist in den letzten Wochen aus Sicht von inexogy passiert?
Wie von uns erwartet, konnte inexogy relativ flüssig in die neue Welt der MaKo2020 starten. Unser maßgeschneidertes und selbst entwickeltes System für die Marktkommunikation konnte am Wochenende um den 01.12.2019 erfolgreich umgestellt werden und war daher pünktlich betriebsbereit. Auch wenn sich in den folgenden Wochen gezeigt hatte, dass wir nicht alle Feinheiten von vorneherein ideal umsetzen konnten und daher einige Mehraufwände zur Aufarbeitung notwendig wurden, verfügen wir doch über ein stabil laufendes System, welches uns seit Dezember treue Dienste leistet.
Hierfür sind wir besonders dankbar, wenn wir mit Kollegen anderer Marktpartner Diskussionen darüber führen, wie wir gemeinsam mit den sonst häufig vorherrschenden IT-Problemen umgehen. Diese Probleme und die damit verbundenen Klärungen führen bei allen Parteien zu immensen Zusatzaufwänden, die zu bewältigen für viele kaum möglich ist. Wir haben proaktiv durch eine Aufstockung unserer Hotlines eine gute Basis geschaffen, um hier durchgängig handlungsfähig zu bleiben und konnten so in den vergangenen Wochen viel Aufwand abfangen. Trotzdem stellen wir fest, dass die Abwicklung von WiM-Prozessen vielerorts nicht uneingeschränkt möglich ist. Unser vollstes Verständnis liegt bei Marktpartnern, die durch die Zusatzaufwände an ihre Grenzen kommen. Wir sind in diesen Fällen gerne bereit, durch bilaterale Absprachen den Aufwand bestmöglich einzudämmen.
Diese Entwicklung verstärkt sich aktuell aus unserer Sicht eher weiter und hält mit Sicherheit auch nach dem 01.02.2020 an. In Anbetracht dieser Lage ist es erstaunlich, dass es uns trotzdem gelingt, Rekordzahlen in den Messstellenbetreiberwechseln und der Umsetzung von Kunden zu erreichen. Trotzdem müssen auch wir aktuell Einschränkungen des Marktes in Kauf nehmen und einzelne Montagetermine aufgrund nicht erfolgreich durchgeführter Marktprozesse absagen.
Eine Sache gibt uns jedoch reichlich Zuversicht für die kommenden Monate: Wir sind so eng wie noch nie mit unseren Marktpartnern in Austausch über Marktprozesse, IT-Umstellungen und die Kommunikation im Allgemeinen. Auch in diesen schwierigen Systemlagen schaffen wir es daher, mit vielen Netzbetreibern Möglichkeiten des bilateralen Austausches zu finden, die den Aufwand für alle Beteiligten so gering wie möglich halten. Wir freuen uns, dass dieser enge Austausch dabei hilft, die aktuelle Situation zu bewältigen und wünschen uns, dass dieser Zustand auch in einer weniger angespannten Zeit, nach der vollen Umstellung der MaKo 2020, weiter anhält. Wir als inexogy sind absolut bereit, unseren Teil dazu beizutragen und den Energiemarkt im Ganzen so weiter voran zu bringen.
Wir haben, wie bereits auch in unserem Interview mit der Leiterin unseres Auftragsmanagements, Karen Schmid, auch hier wieder neue, häufige Fragen zur MaKo 2020 und inexogys Umgang mit selbiger in einem kurzen FAQ zusammengefasst.
inexogy FAQ Update zur MaKo 2020
Wie geht inexogy mit Messstellen um, für die bis zum 01.02.2020 keine Zuordnung der MaLo-ID zum wMSB erfolgt ist?
Für diesen Fall gibt es aus unserer Sicht aktuell keine allgemein gültige, offizielle Lösung, da das Feinkonzept nicht vorsieht, dass es nach dem 01.02.2020 noch Anlagen gibt, für die die Umstellung nicht erfolgt ist. Basierend darauf, dass wir bislang für knapp die Hälfte unserer Anlagen die Zuordnung zur MaLo-ID erhalten haben, gehen wir aber davon aus, dass dieser Fall eintreten wird.
Übergangsweise werden wir für diese Anlagen die Regelung des Feinkonzepts für die Übergangsphase bis 01.02.2020 beibehalten und die Messdaten an den gMSB senden. Abweichende Vereinbarungen mit einzelnen Netzbetreibern gibt es und es ist für uns auch möglich, die Zuordnung bilateral abzubilden. Hierfür haben wir eine Excel-Vorlage erstellt, die wir Netzbetreibern zur bilateralen Abwicklung gerne auf Anfrage zusenden. Bitte wenden Sie sich hierzu an msb@inexogy.com.
Wie geht inexogy mit Formeln um, die nicht dem definierten Marktstandard entsprechen?
In der ursprünglichen Entwicklungsplanung haben wir diesen Fall nicht berücksichtigt und sind davon ausgegangen, dass alle Formeln den definierten Standards hinsichtlich der Struktur einer UTILTS-Nachricht entsprechen. In den letzten Wochen haben wir von diversen Netzbetreibern abweichende Formelstrukturen erhalten. Wir prüfen daher aktuell, ob wir diese Formeln in unserem System abbilden können. Zum aktuellen Zeitpunkt müssen wir jedoch klarstellen, dass wir derartige Formeln nicht unterstützen können. In der Regel vereinbaren wir mit dem gMSB, dass wir die betroffenen MaLo-IDs nicht übernehmen, sondern nur als MSB an der MeLo-ID fungieren.
Wie geht inexogy mit Anfragen zu nicht erfolgreich übermittelten Messdaten um?
Seit dem 01.12.2019 erhalten wir sehr viele Anfragen zu nicht erfolgreich übermittelten Messdaten. Wir stellen diese gerne erneut bereit. Um uns dabei zu helfen, das große Anfragevolumen zu bewältigen, bitten wir unsere Marktpartner um folgende Schritte:
1) Überprüfen Sie, ob Sie in der richtigen Rolle anfragen. Wir erhalten sehr viele Anfragen aus der Marktrolle Netzbetreiber für MaLo-IDs, zu denen wir noch nicht zugeordnet sind. Für diese versenden wir unsere Messdaten an den gMSB an der MaLo-ID.
2) Falls Sie die Daten wirklich nicht erhalten haben, senden Sie uns bitte über Edifact eine Messwertanfrage (ORDERS). Diese können wir automatisiert beantworten und Sie sparen so Ihnen und uns Aufwand und Wartezeit.
3) Falls Ihnen eine Anfrage über Edifact nicht möglich ist, akzeptieren wir in Ausnahmefällen auch manuelle Anfragen an das Postfach edm@inexogy.com.
Welche Auswirkungen haben die vielerorts vorhandenen Probleme für unsere Kunden und Partner?
Wir können aktuell unsere sonst extrem gute Erfolgsquote bei WiM-Prozessen in der Auftragsabwicklung nicht halten. Obwohl unsere Kollegen in den Fachbereichen alles für eine schnelle und problemfreie Abwicklung tun und wir auch seitens vieler Marktpartner großes Entgegenkommen erfahren, behindern die im Markt vorherrschenden IT-Probleme die Auftragsabwicklung enorm. Wir bitten daher alle Kunden und Partner um Verständnis dafür, dass es aktuell und auch in den nächsten Wochen zu einer erhöhten Anzahl an Terminabsagen kommt.
Für uns ist die Einhaltung der regulatorischen Rahmenbedingungen sehr wichtig, weshalb wir auch in der aktuellen Lage die korrekte Abwicklung der Prozesse als höchste Priorität sehen, um langfristig im Markt vorbildlich und erfolgreich agieren zu können.