Funktionsprinzip moderner Messeinrichtungen
Moderne Messeinrichtungen hingegen arbeiten elektronisch. Dabei gibt es verschiedene Messprinzipien. In den sogenannten Rogowskispulen wird ebenfalls ein Magnetfeld aufgebaut. Dieses erzeugt wiederum eine Spannung aus deren Höhe sich der Stromfluss und damit der Energieverbrauch ableiten lässt. Rogowskispulen gelten als sehr robust. Allerdings haben Untersuchungen der niederländischen Universität Twente gezeigt, dass sie unter bestimmten Bedingungen falsche Messwerte liefern können.
Anders verhält es sich mit den sogenannten Nebenschlusswiderständen oder Shunts – eine Technologie, auf die auch inexogy vertraut. Fließt durch einen solchen Messwiderstand ein Strom, fällt am anderen Ende die Spannung ab. Wie stark, hängt dabei direkt von der Stromstärke ab und ermöglicht dadurch genaue Rückschlüsse auf den Energieverbrauch. Die dritte gebräuchliche elektronische Messmethode nutzt Hall-Sensor. Auch bei diesem Prinzip sind wieder magnetische Felder im Spiel.
Neben Spule, Widerstand oder Sensor wird jedes elektronische Messsystem noch durch eine ganze Reihe elektronischer Bauelemente komplettiert. Und wie jedes Elektrogerät, benötigt auch der Zähler Energie für seinen Betrieb. Je nach System können hier rund 120 Wh am Tag (knapp 44 kWh im Jahr) zu Buche schlagen. Wird die moderne Messeinrichtung um ein Smart Meter Gateway erweitert und somit zu einem intelligenten Stromzähler, kommt noch der Energieverbrauch für diesen Minicomputer mit Kommunikationseinrichtung hinzu. Der Stromverbrauch eines solchen intelligenten Messsystems, also eine Smart Meters, liegt bei circa 240 Wh am Tag (etwa 88 kWh im Jahr).
Transparenz kostet Energie
Ein direkter Vergleich zeigt: Moderne Messeinrichtungen verbrauchen nur wenig mehr Strom als herkömmliche Ferrariszähler. Auf das Jahr gerechnet, liegen die Mehrkosten bei einem Strompreis von 25 Cent pro kWh bei gerade einmal 3 Euro. Das entspricht weniger als einen Cent pro Tag. Ein wenig anders sieht es bei Smart Metern zum Energiemonitoring aus. Bei diesen liegt der Stromverbrauch rund 14 Euro über den alten Ferraris-Zählern, also knapp 4 Cent pro Tag. Dafür liefern diese aber einen tiefen Einblick in den eigenen Energieverbrauch und lassen Einsparpotenziale erkennen.
Übrigens: Die Deutsche Energie-Agentur dena hat berechnet, dass ein DVD-Rekorder mit Festplatte im Standby-Modus ebenfalls mit rund 14 Euro Stromkosten im Jahr zu Buche schlägt. Ein Punkt, an dem das Einsparzählerprojekt der Bundesregierung ansetzt. Darin sind konkrete Handlungsempfehlungen rund um den Energieverbrauch ein essenzieller Teil. inexogy geht sogar noch einen Schritt weiter. Aktuell entwickelt das Unternehmen einen sogenannten NILM-Zähler (auch bekannt als “Disaggregation”), der den Verbrauch noch genauer erfassen und dadurch einzelne Geräte erkennen wird.