2018 übertraf die installierte Kapazität der erneuerbaren Energieträger (105,1 GW laut BNetzA) erstmals die Erzeugungskapazität der konventionellen. Die Energiewende in Deutschland, könnte man in Kurzform sagen, ist auf einem guten Weg. Doch durch erneuerbare Energien sind Stromnetze erheblichen Herausforderungen ausgesetzt. Solar- und Windstrom ist sehr wetterabhängig. Weht nachts starker Wind oder scheint die Sonne am Wochenende einmal besonders kräftig, werden große Energiemengen in das Netz eingespeist, die nicht immer durch die entsprechende Nachfrage ausgeglichen werden können.
Zwei Faktoren bedrohen zusätzlich die Netzstabilität: Erstens konzentriert sich in der Regel der Verbrauch der Haushalte auf zwei kurze Zeitfenster (morgens und abends); zweitens sind Kohlekraftwerke im Betrieb absolut unflexibel, denn sie können bei niedriger Nachfrage nicht einfach gedrosselt oder abgeschaltet werden. Diese Situation spiegelt sich täglich an der Strombörse wider, indem die Differenz zwischen niedrigstem Preis und höchstem Preis immer größer wird.
Schwankungen des Strompreises folgen meistens einem gleichen Muster
Um Verbraucher auf diese Umstände aufmerksam zu machen, bietet das inexogy Portal seit einigen Tagen eine neue Ansicht, welche die Börsenstrompreise der European Energy Exchange (EEX) in Leipzig darstellt. Wie fast jede Ressource wird auch Strom an Börsen gehandelt und sein Preis unterliegt infolgedessen den Schwankungen von Angebot und Nachfrage.
Diese Schwankungen können jetzt im inexogy Portal in Echtzeit beobachtet werden: Bei Grün wurde der günstigste Strompreis des jeweiligen Tages erreicht; Rot hingegen stellt die Zeitintervalle dar, in denen Energieversorger den höchsten Tagespreis zahlen müssen (manchmal bis zu 14 Cent / kWh), um die benötigte Energie für ihre Kunden anzukaufen. Die Schwankungen folgen meistens einem gleichen Muster – nachts sinkt die Stromnachfrage und damit der Preis, morgens und abends steigt der Preis jeweils für ein kurzes Zeitfenster stark an, etwa gegen 20:00 Uhr.
Wichtiger Hinweis: Die Börsenstrompreise-Ansicht ist aktuell nur für Kunden unseres Partners aWATTar freigeschaltet.
Umweltfreundliche Verteilung des eigenen Stromverbrauches
Unsere intelligenten Stromzähler sollen die Grundlage für variable Tarife schaffen und damit unsere Kunden zu einem netzdienlichen und klimafreundlichen Stromverbrauch zu motivieren.
Da im Prinzip bei den meisten Stromtarifen ein Festpreis pro kWh festgelegt ist, kann der Nutzer allerdings noch keinen direkten finanziellen Vorteil aus der neuen Ansicht ziehen. Mit der Umweltfreundlichkeit gibt es allerdings einen guten Grund, um planbare Lasten in Zeiten zu verschieben, in denen Strom günstig ist. Beim Verbrauchen in den grünen Zeitintervallen trägt man dazu bei, ein klimafreundliches Gleichgewicht zwischen Erzeugung und Verbrauch zu erreichen. Wie kann das sein? Kurz erklärt: Indem die gewaltige Nachfrage der Peak-Zeiten gesenkt wird, reduziert man auch die Zeitabschnitte, in denen die Kohlekraftwerke auf Hochtouren laufen müssen.
Die Verhaltensänderung kann dabei ohne Komforteinbußen umgesetzt werden, denn viele Großverbraucher unserer Haushalte – ob Waschmaschine, Geschirrspüler oder Trockner – können durch Timer und nur wenige Klicks so eingestellt werden, dass sie nachts oder mittags, stets in den Zeiträumen mit den niedrigsten Strompreisen, automatisch eingeschaltet werden.
aWATTar Kunden sparen bares Geld
Noch besser sieht es für Kunden unseres Partners aWATTar aus. Der österreichische Energielieferant bietet auch in Deutschland seit einigen Wochen einen innovativen Stromtarif mit stündlicher Preisanpassung. Beim Hourly-Tarif zahlen aWATTar-Kunden eine monatliche Anschlussgebühr sowie alle gesetzlich vorgeschriebenen Steuern und Abgaben pro Kilowattstunde. Zu diesem Sockelbetrag werden dann die variablen Börsenpreise hinzugerechnet. Die monatliche Abrechnung erfolgt dank eines Smart Meter von inexogy.
Die Sparmöglichkeiten sind natürlich nicht unbegrenzt, denn die Strom-Beschaffungspreise machen nur 20% des gesamten Strompreises aus – Umsatzsteuer (16%), Netzgebühren (24%), Konzessionsabgabe (6%) und EEG (22%) bilden die Hauptanteile.
Trotz dieser Zusammensetzung des Strompreises, werden sicherlich viele Verbraucher ihre Stromkosten um mehrere hundert Euro reduzieren können, wenn sie durch Timer-Funktionen und Smart-Home-Anwendungen ihre Haushaltsgeräte zum richtigen Zeitpunkt laufen lassen. Noch attraktiver ist der aWATTar-Tarif für Elektroauto-Besitzer, die ihre Fahrzeuge über Nacht regelmäßig aufladen. Laut Solar Autonomie lassen sich so, bei einem durchschnittlichen 22kWh-Akku und einer Differenz von 4 Cent zwischen Hochstrom- und Niedrigstromtarif, bis 0,88€ pro Aufladung sparen.
Unabhängig von möglichen Einsparungen, ist der Einstieg aWATTars in den deutschen Markt eine positive Nachricht für den Stromverbraucher. Die stündlichen Tarife entfalten neue bzw. bis jetzt ungenutzte Möglichkeiten der Smart Metering Technologie und erlauben uns, einen Blick darauf zu werfen, wie der flexible Energiemarkt der Zukunft aussehen wird.
Quellen:
Solar Autonomie: Zeitvariable Stromtarife: Die Stromtarife der Zukunft?PV Magazine: aWATTar bietet variablen Stromtarif in Deutschland an.
Verivox: Strompreiszusammensetzung.
Lekker Energieladen: Strombörsen: Wie funktioniert der Energiehandel?