Energetische Sanierung eines Straßenzugs mit intelligenten Stromzählern: Laudeley Betriebstechnik und inexogy zeigen, wie maßgeblich smarte Zähler zur Gebäudewende beitragen

Energiewende und Smart Meter Rollout brauchen pfiffige Gebäudeeigentümer und mutige Handwerker, die sich auch durch Widrigkeiten nicht aufhalten lassen. Ein Beispiel dafür ist Holger Laudeley, langjähriger inexogy Partner aus der Nähe von Bremen, der Einfamilienhäuser und kleinere Mehrfamilienhäuser auf Basis erneuerbarer Energien und Smart Metering energetisch-technisch saniert. In Ludwigsfelde bei Berlin setzte der Diplom-Ingenieur (FH) mit seinem Team ein besonderes Projekt um: 31 intelligente Stromzähler von inexogy sind dabei im Einsatz.
Energetische Sanierung
Einige Hindernisse mussten beim Vorzeigeprojekt von Laudeley und inexogy aus dem Weg geräumt werden, bevor es losgehen konnte.

Auf drei aneinander angrenzenden Grundstücken hat das Eigentümer-Paar Petra Hoffmann und Sven Krüger die energetisch-technische Sanierung bei Laudeley Betriebstechnik in Auftrag gegeben. Neben dem bisherigen Elternhaus, einem 30 Jahre alten Gebäude, das seit der Sanierung von den Kindern bewohnt wird, steht mittlerweile ein Neubau: In den Bungalow ist das Elternpaar eingezogen. Etwa 200 Meter entfernt ist ein 24-Parteien-Mehrfamilienhaus, das ebenfalls in Familienbesitz ist.

„Bei der Planung des Bungalows hatten wir vor allem ein Ziel: Ein Stück unabhängiger werden“, erzählt Krüger. Einigermaßen ratlos, wie das Projekt anzugehen sei, landeten die IT-Spezialisten bei YouTube und Holger Laudeley. In den Gesprächen kristallisierte sich für Hoffmann und Krüger vor allem eines heraus: Das schöne Gefühl, eines Tages fast ausschließlich von der Sonne versorgt zu werden. „Aber bevor es so weit ist, müssen einige Schikanen aus dem Weg geräumt und bürokratische Hemmnisse überwunden werden“, versicherte Laudeley. Er sollte Recht behalten.

Das älteste der drei Häuser ist das Mehrparteienhaus. Es bietet Wohnraum für 24 Familien. Das Gebäude-Flachdach stand ohnehin zur Sanierung an, während die Heizung nach 30 Jahren im Einsatz ebenfalls ein sinnvolles Austausch-Alter erreicht hatte. Bedeutet: Die Heizung wurde durch ein Blockheizkraftwerk (neotower) von RMB ersetzt. Die Hubkolbenmaschine läuft mit Gas aus dem öffentlichen Netz, leistet 16 Kilowatt – dafür liefert es nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung über drei bis fünf Monate im Jahr zuverlässig Strom und Wärme.

Das BHKW wird wie alle Heizungen in den drei Gebäuden von der lokal ansässigen Firma Klinkhammer Handwerk installiert und gewartet. Hinzu kommt die große Photovoltaik-Anlage (98 kWp) mit 288 Modulen von aleo Solar auf dem Flachdach, deren Energie über sechs SMA-Wechselrichter in Wechselstrom fürs Hausnetz verwandelt wird.

Herzstück der Energieanlage im Keller des Mehrfamilienhauses sind die zwei großen Stromspeicher vom Typ Quattroporte LINEA XXL mit jeweils 78 Kilowattstunden von E3 / DC. Diese verfügen insgesamt über eine Kapazität von 156 Kilowattstunden und können 36 Kilowatt ausspeisen.

Der Neubau selbst erhielt eine 14,52 Kilowattpeak-Photovoltaik-Anlage und eine Sole-Wärmepumpe (Viessmann / 7.500 Watt thermisch, 1.500 Watt elektrisch). Der Altbau hingegen wurde mit einer Brennstoffzelle ausgestattet.

inexogy Smart Meter bilden das Messkonzept

Um alle Energieverbräuche abrechnen zu können und völlige Energietransparenz zu bieten, wurde auf Messtechnik von inexogy zurückgegriffen. Allein im Mehrfamilienhaus mit dem komplexen Messkonzept werden 31 schlaue Stromzähler benötigt. Diese decken sowohl den Gesamtenergiebedarf sowie Einspeisung und Entnahme in bzw. aus dem Stromnetz ab, geben aber auch Aufschluss über die Erzeugungsanlagen und den jeweiligen Verbrauch pro Wohnung.

Mit dem Projekt “Drei auf einen Streich” in Luckenwalde zeigen Laudeley und inexogy, wie die Gebäudewende unter heutigen Rahmenbedingungen funktionieren kann. “Eines darf man nicht vergessen: Bisherige Gebäude in Deutschland sind auf 80 Jahre ausgelegt. Dabei machten die Baukosten einen Anteil von 10 Prozent aus, während die Betriebskosten 90 Prozent ausmachen würden. Auf die Gebäude-Lebensdauer gerechnet, drehen wir das Verhältnis durch die Kombination aus PV, Speicher, Wärmepumpe für Brauchwasser und zweite Erzeugungsquelle beinahe um: Denn sobald die Kredite abbezahlt sind, ist die Energieversorgung fast kostenlos.“

Autor: Pablo Santiago

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