Wir nehmen einfach Wasserkochen als Beispiel und führen ein paar Experimente mit einem Smart Meter (intelligenten Stromzähler) durch. Mit Hilfe empirischer Daten werden wir analysieren, wie man zu Hause den Energieverbrauch optimieren könnte, um Strom zu sparen und Kosten zu senken.
Versuch 1
Ein Sonntagnachmittag mit Sonnenlicht und Musik. Sie erwarten in wenigen Minuten einen Besucher und möchten zwei Tassen Jasmintee aufbrühen. Aber wie viel Wasser sollten Sie kochen? Die maximal Füllmenge des Wasserkochers oder nur die benötigte Menge
Angenommen, eine Tasse fasst 250 ml ist, dann benötigt man für zwei Tassen 0,5 Liter. Kochen wir mit dem Wasserkocher jeweils 1 Liter Wasser und 0,5 L Wasser. Das Ergebnis lässt sich in der Detailansicht des Stromverbrauchs auf unserem Webportal darstellen.
Ergebnis: Mit unserer Zoomfunktion kann man die Höhe des Strombezugs und der Kosten einfach ablesen. Während 1 Liter Wasser 0,114 kWh Strom verbraucht, sind es nur 0,064 kWh um 0,5 Liter Wasser zu kochen. Ca. 45% des Stroms wird eingespart.
Tipps: Um die richtige Menge einzufüllen, können Sie vorher das Wasser in Tassen messen und anschließend in den Wasserkocher geben. So werden Sie kein überflüssiges Wasser kochen und keine Energie verschwenden.
Versuch 2
Nun ist Zeit fürs Abendessen. Sie möchten selbst etwas italienische Küche kochen. Für die dazugehörigen Spaghetti brauchen Sie einen Topf mit sprudelnd kochendem Wasser. Sie geben 1 Liter Wasser in den Topf auf der elektrischen Herdplatte. Dann stellt sich die Frage: Ist es notwendig, einen passenden Deckel auf den Topf zu setzen?
Nun, kochen wir einfach zum Versuch 1 Liter Wasser im Topf ohne Deckel und 1 Liter Wasser im Topf mit einem passenden Topfdeckel, jeweils bis das Wasser sprudelt. Dann vergleichen wir den Stromverbrauch in beiden Fälle miteinander.
Ergebnis: 1 Liter Wasser kochen ohne Deckel verbraucht 0,184 kWh Strom (0,055 €) und im Vergleich dazu mit Deckel nur 0,16 kWh (0,048 €). Der Grund liegt darin, dass die Wärme beim Kochen ohne Deckel schnell entweicht. Ein Deckel ermöglicht eine Reduktion des Energieverbrauchs um ca. 13%.
Tipps: Verwenden Sie beim Kochen mit Topf immer einen passenden Deckel. Es geht nicht nur um ein schnelles Kochen, sondern auch um Energiesparen. Darüber hinaus könnten Sie frühzeitig abschalten und mit der Restwärme weiter kochen.
Versuch 3
Aus Erfahrung wissen wir alle, dass der Wasserkocher schneller Wasser kocht als ein Elektroherd. Vergleichen wir Ihren Energieverbrauch in der folgenden Grafik. Nach der Statistik in den Versuchen 1 und 2 werden 0,114 kWh Strom verbraucht, um 1 Liter Wasser mit Wasserkocher zu kochen, aber mindestens 0,16 kWh Strom mit der Herdplatte. Rund 30% Energie wird somit beim Einsatz eines Wasserkochers gespart.
Tipps: Wenn Sie beispielsweise Nudeln kochen möchten, erhitzen Sie zuerst Wasser mit dem Wasserkocher und gießen anschließend das gesprudelte Wasser in einen Topf und kochen dann mit dem Herd weiter. Es geht schneller und spart fast ein Drittel der Energie.
Schlussfolgerung
Ein Wasserkocher ist immer energiesparender als eine elektrische Herdplatte. Deswegen könnten Sie beim Kochen Wasser vorher mit einem Wasserkocher erhitzen. Um den Energieaufwand zu senken, nehmen Sie beim Kochen nur so viel Wasser wie nötig. Wenn Sie die Herdplatte nutzen, vergessen Sie nicht, immer einen zum Topf passenden Deckel zu verwenden.
Auf den ersten Blick sehen die eingesparten Beträge sehr klein aus. Aber angenommen, dass Sie jeden Tag zwei Tassen Tee und einmal Nudeln oder Kartoffeln kochen, können wir davon ausgehen, dass Sie mit den Tipps jedes Jahr mindestens 15 Euro sparen. Und das ohne jeglichen Mehraufwand!