Doch bevor sich der Verbraucher an dieses Szenario gewöhnen konnte, folgte in diesem Jahr noch Schlimmeres: Putins verheerender Krieg gegen die Ukraine und die damit einhergehenden Preissteigerungen haben den Energiemarkt wie ein Erdbeben erschüttert. Der militärische Angriff Russlands hat deutlich gemacht, dass Europa keine wirkliche Alternative hat, als die Energiewende und den Ausbau der erneuerbaren Energie entscheidend voranzutreiben. Um sich nicht erpressbar zu machen. Um die Abhängigkeit von einem Regime zu beenden, das seine Energieexporte als Expansionswaffe betrachtet.
Dem Höhenflug des Strompreises ist immerhin ein kleiner, aber durchaus erfreulicher Nebenffekt im hiesigen Energiemarkt zu verdanken: Das Comeback variabler Tarife, die wieder zunehmend in den Fokus der Kunden rücken. Hinzu kommen weitere Faktoren wie das Hochfahren der Elektromobilität oder die zunehmende Zahl von Verbrauchern, die über Batteriespeicher verfügen oder Wärmepumpen als Heizsystem nutzen. Denn vor allem E-Autos und Batterien haben eines gemeinsam: Sie werden umso rentabler, je höher die Schwankungen des Strompreises sind, die Verbraucher als Optimierungshebel ausnutzen können.
Sommer verstärkt Rentabilität variabler Tarife
Auch das gute Wetter spielt Kunden variabler Tarife in die Hände. Lange, sonnige Tage sorgen für einen höheren Anteil erneuerbarer Energie in den Netzen, was den Durchschnittspreis der variablen Tarife drückt und die Häufigkeit der Zeiträume erhöht, in denen der Preis unter 10 Cent pro kWh liegt.
Ein Blick auf die Ansicht für variable Tarife (Marktpreisansicht) im inexogy Energieportal ist aufschlussreich: Insbesondere seit April 2022 gab es nur sehr wenige Zeitintervalle, in denen die kWh mehr als 30 Cent kostete. Ganz im Gegenteil: Es ergaben sich immer wieder lange Phasen über mehrere Stunden, bei denen der Preis pro kWh die 10-Cent-Grenze unterschritt.
Doch diese positive, sommerbedingte Entwicklung lässt sich nicht nur auf unserem Energieportal beobachten. Der Stromanbieter Tibber, der auch einen stündlichen Tarif für Kunden mit einem inexogy Smart Meter anbietet, gibt auf seiner Website ebenfalls an, dass der Durchschnittspreis seines dynamischen Angebotes in den vergangenen zwölf Monaten bei 35 Cent pro Kilowatt lag.
Vergleicht man diesen Betrag mit dem durchschnittlichen Preis pro kWh auf dem Einzelhandelsmarkt, schneiden variable Tarife ebenfalls gut ab. Nach Angaben des Verivox-Portals liegt der Durchschnittspreis im Jahr 2022 bereits über 40 Cent pro kWh, was den Vorteil dynamischer Tarife nochmals verdeutlicht – zumal einige Grundversorger bereits die 60-Cent-Marke überschritten haben.
Ab April 2022: beinahe kostenloser Strom an zahlreichen Tagen
Was variable Tarife jedoch noch attraktiver macht, ist die Tatsache, dass Kunden die Möglichkeit haben, ihren Durchschnittspreis weiter zu senken, indem sie ihren Verbrauch auf Zeitfenster niedriger Preise verlagern. Wenn man dazu noch einen Großverbraucher wie ein Elektroauto hat und über eine gewisse zeitliche Flexibilität verfügt, kann der Effekt auf den Preis enorm sein. Nicht zu unterschätzen ist ebenfalls das Optimierungspotenzial bei anderen wichtigen Haushaltsgeräten wie der Waschmaschine, dem Wäschetrockner oder dem Geschirrspüler, deren Betrieb mittels der Startzeitvorwahl auf die Tageszeiten mit den niedrigsten Strompreisen (möglichst unter 10 Cent) verlegt werden kann.
Denn welcher E-Auto-Fahrer träumt nicht davon, sein Fahrzeug nahezu kostenlos aufzuladen? Wäre es nicht einfach großartig, an der Tankstelle nur ein paar Euro für eine Tankfüllung zu bezahlen? Genau das erleben häufig Kunden mit einem variablen Tarif und einem intelligenten Zähler von inexogy, wenn alle notwendigen Bedingungen gegeben sind. Im April gab es sogar 9 Tage – 3., 4., 5., 9., 10., 16., 17., 23., und 24., – an denen der Strompreis für mehrere Stunden deutlich unter 5 Cent pro kWh lag. An drei dieser Tage (9., 10. und 17. April) fiel das Angebot an erneuerbarer Energie im Netz so hoch und die Nachfrage so gering aus, dass man sogar die kWh kostenlos beziehen konnte – und das mit gutem Gewissen.
Aufgrund dessen sind Kunden gut beraten, diese Zeitfenster billigen Stroms optimal zu nutzen. Ein Parade-Beispiel dafür liefert der Kunde unseres Haushalt-Demozählers auf dem inexogy Portal: Immer dann, wenn die Preise im Bereich von 0 Euro liegen, nutzt er die Gelegenheit, sein Elektroauto zu laden.
Fazit: Sommer eignet sich für einen ersten Kontakt mit stündlichen Tarifen
Mit diesen Daten im Blick fällt das Fazit entsprechend positiv aus: Der Sommer ist noch jung und für inexogy Kunden, die bereits einen intelligenten Stromzähler haben, könnte es ein guter Zeitpunkt sein, einen variablen Tarif auszuprobieren, insbesondere wenn sie elektrisch fahren. Der Test in den sonnigen Monaten lohnt sich, vor allem wenn man bedenkt, dass Tibber zum Beispiel keine feste Laufzeit hat und seine Tarife jederzeit kündbar sind.
Kunden, die noch keinen inexogy Zähler besitzen, müssen sich allerdings noch etwas gedulden: Aufgrund des hohen Auftragsvolumens der vergangenen Monate wurde die Bestelloption über unsere Website vorübergehend eingestellt. Interessierte können sich jedoch über dieses Formular vormerken lassen, um rechtzeitig informiert zu werden, sobald unsere Smart Meter wieder verfügbar sind.