Der Hintergrund von MeLo-ID und MaLo-ID
Im Rahmen der zunehmenden Digitalisierung und Standardisierung des Energiemarkts wurden bereits viele verschiedene Maßnahmen ergriffen. Dazu gehört auch die Einführung von neuen Begriffen und Codenummern – wie die der MeLo-ID und der MaLo-ID. Mit dem Ziel, die Marktkommunikation rund um Zählerstandsmessungen zu vereinheitlichen und zu vereinfachen, wurden diese beiden Fachbegriffe nach und nach eingeführt. So sollten Fehler und Unklarheiten bei der Bezeichnung vermieden werden.
Nach und nach hat der Netzbetreiber für alle bestehenden Marktlokationen die entsprechenden IDs verteilt. Dieser Prozess war bis Ende 2019 abgeschlossen; doch was genau hinter den beiden Begriffen steckt, ist bislang immer noch vielen unklar. Dabei sind die IDs notwendige Basis für die zunehmende Integration von intelligenten Messsystemen, da sie eine präzise Erfassung, Zuordnung und Abrechnung von Strom erlauben.
Was ist die MeLo-ID?
MeLo-ID steht für Messlokation-ID und entspricht der früher so genannten “Zählpunktbezeichnung”. Entsprechend definiert die MeLo-ID jenen Ort, an dem die physikalische – verbrauchte, erzeugte oder eingespeiste – Energie tatsächlich gemessen wird. Hier sind die technischen Einrichtungen, die zur Er- und Übermittlung der Messwert notwendig sind – zum Beispiel der Stromzähler.Die MeLo-ID besteht aus 33 Stellen und beginnt in Deutschland mit den Buchstaben DE. Ihre MeLo-ID finden Sie in der Regel auf Rechnungen oder Vertragsunterlagen.
Was ist die MaLo-ID?
Die Abkürzung „MaLo“ steht für Marktlokation. Sie bezeichnet den Ort, an dem Energie erzeugt oder verbraucht wird. Eine MaLo-ID besteht aus elf Stellen, wobei die erste Stelle einen Rückschluss auf die Vergabestelle zulässt. Während die Zahlen von 1-3 auf die DVGW hinweisen, weisen die Zahlen 4-9 auf die BDEW hin. Die nächsten 9 Stellen der Kennziffer sind eine automatisierte ID, die letzte Stelle ist eine Prüfziffer.
Final ist die MaLo-ID ein rein bilanzielles Konstrukt, das vorwiegend für Abrechnungen wichtig ist. Eine MaLo-ID ist nicht übertragbar und wird dauerhaft zugeordnet.
Wo findet man die eigene MeLo-ID und MaLo-ID?
Die MaLo-ID finden Anlagenbetreiber in der Regel auf der Stromrechnung. Auch auf der Einspeiseabrechnung des zuständigen Netzbetreibers können Anlagenbetreiber die Me-Lo-ID und Ma-Lo-ID für die Einspeisung finden.
Alternativ genügt auch ein Blick auf den Messstellenbetriebsvertrag, um die MeLo- und MaLo-IDs herauszufinden. In dem Vertrag müssen alle MeLos und MaLos, für die der Messstellenbetrieb vereinbart wurde, aufgelistet werden.
MeLo-ID und MaLo-ID bei Neuinstallationen: Wieso ist sie notwendig?
Die MeLo-ID ist bei Neuinstallationen notwendig, weil sie eine Messstelle eindeutig identifiziert. Der Messstellenbetreiber muss genau wissen, für welche MeLos und MaLos der Messstellenbetrieb vereinbart wird.In Ermangelung eines Zählers und dessen Zählernummer ist die MeLo-ID die einzige eindeutige Kennung, mit der inexogy beim Netzbetreiber die Genehmigung einholen kann, um einen eigenen Zähler an einem bestimmten Punkt einzubauen. Verfügen wir nicht über eine MeLo-ID, wird unser Antrag zum Zählerwechsel in der Regel abgelehnt.
Wie bekommen Sie Ihre MeLo-ID für Ihre neue Messstelle?
Messstellenbetreiber (MSB) vergeben die MeLo-IDs für Messstellen, wie beispielsweise Gas- oder Stromzähler, die mit einer Marktlokation verbunden ist. Hier wird unterschieden zwischen wettbewerblichen Messstellenbetreibern (wMSB) wie inexogy und den grundzuständigen Messstellenbetreibern (gMSB).Um von dem gMSB eine MeLo-ID zu erhalten, genügt in der Regel das Einreichen eines Inbetriebsetzungsantrags. Oft ist der Netzbetreiber gleichzeitig auch der grundzuständige Messstellenbetreiber einer Region. Ersterer ist es auch, der die technischen Anforderungen vorgibt, die von einem Messtellenbetreiber hinsichtlich Mess- und Kommunikationstechnik eingehalten werden müssen. Je nach Netzgebiet kann das Verfahren dadurch leider auch deutlich komplexer werden. Netzbetreiber, die auch als grundzuständige Messstellenbetreiber (gMSB) agieren und selbst die Zähler in neuen Zählpunkten installieren, generieren die MeLo-ID meist erst zu einem späteren Zeitpunkt, oft unmittelbar vor dem Einbau des Zählers.
Wenn dies bei Ihnen der Fall ist und Sie keine MeLo-ID nach der Bearbeitung Ihres Inbetriebsetzungsantrags erhalten haben, sollten Sie erneut Kontakt mit Ihrem Netzbetreiber aufnehmen und Ihre MeLo-ID einfordern. Letztendlich sind Netzbetreiber gegenüber Ihren Kunden auskunftspflichtig.
Falls die Messstelle bereits existiert, ihr aber bisher keine MeLo-ID zugeteilt wurde, kann dies auch rückwirkend durch den Netzbetreiber bzw. Messtellenbetreiber ausgestellt werden.
Wie bekommen Sie Ihre MaLo-ID?
Für die Vergabe von MaLo-IDs ist der örtliche Netzbetreiber zuständig; hier genügt in der Regel ein Blick auf die Energierechnung. Können Sie in keinen Dokumenten eine MaLo-ID finden, können Sie eine direkte Anfrage an Ihren Netzbetreiber senden.
Alternativ können MaLo-IDs bei der Energie Codes und Service GmbH (Tochterunternehmen des BDEW) oder der DVGW Services und Consult GmbH (Tochterunternehmen des DVGW) beantragt werden. Da die MaLo-ID einer Marktlokation dauerhaft zugeordnet bleibt, ist auch sie bei einem Anbieterwechsel oder für die Neuanmeldung erforderlich.