Planung einer Wärmepumpe: Dimensionierung und Smart Meter

Die korrekte Planung und Dimensionierung machen etwa 85 % bis 90 % der Effizienz einer Wärmepumpe aus. Was genau bei der Planung beachtet werden sollte und welche Rolle Smart Meter spielen, lesen Sie in diesem Beitrag.
Wärmepumpe

Inhaltsverzeichnis

1. Wie plant man eine Wärmepumpe? Eine Checkliste

Durch die Regelungen im neuen Gebäudeenergiegesetz 2024 werden Wärmepumpen zunehmend populär. Wer überlegt, eine Wärmepumpe anzuschaffen, sollte viel Zeit in die Planung investieren. Knapp 85-90 % der Effizienz einer Wärmepumpe werden rein durch eine durchdachte Planung und Dimensionierung erreicht. Dabei sollten vor allem die Gegebenheiten der Liegenschaft und deren Heizlast berücksichtigt werden. Auch die richtige Speicherkapazität bereitzustellen ist ein wichtiger Aspekt der Dimensionierung. Eine Checkliste zur korrekten Planung könnte so aussehen:

  • Gebäude auf Eignung prüfen (rund 70 Prozent des Bestandes sind geeignet)
  • Ohnehin fällige Sanierungen vorziehen, um niedrigere Heizlast zu erreichen (optional)
  • Luft-Wärmepumpe passend zur aktuellen Heizlast aussuchen
  • Hohe Arbeitszahl durch niedrige Vorlauftemperaturen erreichen (wichtigster Punkt!)
  • Heizkurve im Einlaufbetrieb einzustellen, von unten nach oben
  • Arbeitszahl überprüfen, Einstellungen ggf. nachschärfen
  • Mit einem intelligenten Messsystem nach Strompreis steuern lassen (optional).
  • PV-Anlage wirtschaftlich planen, inkl. Wärmepumpe (optional)

2. Warum ist die richtige Dimensionierung wichtig?

Ist die Wärmepumpe zu groß, wird sie oft im Teillastbetrieb laufen. Das senkt die Effizienz der Wärmepumpe. Ist sie hingegen zu klein gewählt, kann der Heizbedarf eventuell nicht voll gedeckt werden. In dem Fall müsste über eine zusätzliche Heizmethode nachdacht werden, sodass niemand frieren muss.

Nicht nur die Dimensionierung der Wärmepumpe selbst, sondern auch die eines eventuell geplanten Warmwasserspeichers sollte sorgfältig durchdacht werden. In einem Warmwasserspeicher können Wärmepumpen Wärme in Zeiten geringen Verbrauchs für einen späteren Zeitpunkt speichern. So muss die Wärmepumpe im Idealfall auch seltener an- und ausgeschaltet werden. Ein zu kleiner Speicher führt dagegen dazu, dass die Wärmepumpe häufiger anspringt, was die Effizienz mindert und Stromkosten steigert. Ist der Speicher hingegen zu groß, kann es zu höheren Wärmeverlusten kommen, da mehr Energie benötigt wird, um das Wasser warm zu halten. Eine gut angepasste Dimensionierung trägt zur Kostenersparnis bei und sorgt dafür, dass die Wärmepumpe mit optimaler Effizienz arbeitet.

3. Wie stelle ich die korrekte Dimensionierung fest?

Als Laie eine Entscheidung über die richtige Dimensionierung von Wärmepumpe und Warmwasserspeicher zu treffen, stellt sich oft als große Herausforderung dar. Hier gibt es verschiedene Wege, um sich Unterstützung zu holen:

  1. Heizlastberechnung durch einen Fachmann
Die Heizlast gibt an, wie viel Wärme Ihr Gebäude benötigt, um die gewünschte Raumtemperatur aufrechtzuerhalten. Die Berechnung der Heizlast hängt von Faktoren wie Gebäudegröße, Lage, Dämmung und Fensterqualität ab. Eine vereinfachte Wärmebedarfsberechnung für eine erste Einschätzung kann jeder selbst durchführen. Dabei gilt die Formel:

Benötigte Heizleistung eines Raumes = Raumgröße in m² x Heizleistung in W/m²

Ein Energieberater oder Fachinstallateur kann bei Bedarf eine genauere Berechnung vornehmen und damit die richtige Leistung für die Wärmepumpe bestimmen.
 
  1. Warmwasserbedarf berechnen
Der Warmwasserbedarf hängt von der Anzahl der Personen im Haushalt und deren Warmwasserverbrauchsgewohnheiten ab. Als Orientierung gilt: Eine Person benötigt etwa 30-50 Liter warmes Wasser pro Tag bei 45 °C. Ein gut dimensionierter Speicher ist so groß, dass er den typischen Tagesbedarf deckt, aber nicht so groß, dass unnötige Wärmeverluste entstehen. Üblicherweise reichen für einen Vier-Personen-Haushalt 200-300 Liter aus. Ein Fachinstallateur kann die genaue Dimensionierung entsprechend anpassen.

  1. Beratung durch Fachinstallateure und Energieberater
Experten können auch die spezifischen Eigenschaften Ihrer Wärmepumpe berücksichtigen, z. B. deren Leistungsmodulation und Taktverhalten, und so das Zusammenspiel von Wärmepumpe und Speicher optimieren. Eine qualifizierte Energieberatung hilft, alle Faktoren einzubeziehen und sicherzustellen, dass Wärmepumpe und Speicher so dimensioniert sind, dass Effizienz, Kosten und Komfort optimal aufeinander abgestimmt sind.

4. Wofür wird ein Smart Meter benötigt?

Ab dem 1. Januar 2025 müssen steuerbare Verbrauchseinrichtungen mit einer elektrischen Leistungsaufnahme > 4,2 kW, die vor dem 1. Januar 2024 installiert wurden, nach § 14a EnWG über ein intelligentes Messsystem steuerbar sein. Darunter fallen auch Wärmepumpen. Im Gegenzug dafür, das der Netzbetreiber im Notfall netzdienlich steuern darf, können die Betreiber der Wärmepumpe von reduzierten Netzentgelten profitieren.

Das Smart Meter ermöglicht allerdings auch, Heim-Energiemanagementsystem (HEMS) zu verwenden. Mithilfe eines HEMS können beispielsweise Warmwasserspeicher, Wärmepumpe und PV-Anlage ideal verknüpft werden, sodass beispielsweise überschüssiger Strom automatisch für die Wärmepumpe genutzt und gegebenenfalls gespeichert wird, sofern er nicht direkt benötigt wird.

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5. Quellen

Heise Medien GmbH & Co. KG. c‘t Photovoltaik 2024. Solar planen, bauen und optimieren.

Verivox. Heizlast.

Autor: Evelyn Isaak

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