Alter Zähler raus, Smart Meter rein. Häufig wird auf unserer Website dieser Slogan gebraucht, um kurz und knapp die Aufgabe inexogys als wettbewerblicher Messstellenbetreiber zu greifen. Das soll dabei nicht nur eine leere Worthülse sein, sondern hat natürlich auch einen handfesten Grund, denn: Der Verbraucher selbst will natürlich wenig von den technischen Komplexitäten hinter der von Ihm gerade erworbenen Dienstleistung mitbekommen müssen. Details und Fachtermini aus der Energiewelt tragen da nur wenig zu der von inexogy angestrebten Transparenz bei. Diese Vereinfachung ist dabei von enormer Bedeutung: Denn die umfangreichen energiewirtschaftlichen Prozesse sowie wichtige Entwicklungsarbeiten und notwendige Zertifizierungen haben dafür gesorgt, dass der Smart Meter unter dem Image eines unausgereiften, noch nicht für den Massenmarkt taugliche IT-Spielerei, leiden muss.
Doch dieses in der Gesellschaft verhaftete Bild des Smart Meters stimmt letztendlich nicht mit der Realität überein. Smart Meter, echte Intelligente Zähler wie die von inexogy, gibt es schon seit langer Zeit, und helfen tagtäglich bewussten Stromkunden dabei, über ihren Stromverbrauch und ihre Energieerzeugung im Bilde zu sein. Und nicht nur das: Jetzt, da die Elektromobilität oder die ersten echten variablen Tarife richtig Fahrt aufnehmen, werden Smart Meter eine immer bedeutendere Rolle in unserem Alltag spielen.
Ein Smart Meter ist und wird allerdings nie mit einem Smart Phone vergleichbar sein, das im nächsten Elektronikfachhandelt gekauft und sofort vom User selbst konfiguriert werden kann. Der intelligente Stromzähler, als Ersatz eines analogen oder nicht kommunizierenden digitalen Zählers, muss bei dem zuständigen Netzbetreiber angemeldet und von einem zertifizierten Elektriker eingebaut werden. In der Praxis bedeutet dies: Wer in die neue Welt der Energietransparenz einsteigen möchte, muss sich gedulden. Bei inexogy vergehen in der Regel zwischen 6 bis 8 Wochen bis ein Smart Meter montiert wird – solange alle Prozesse ihren gewohnten Gang laufen. Denn: Je nach Auftragsvolumen, Installationskapazitäten oder Gebiet kann eine Installation deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen.
Wie werden unsere Installationstouren geplant?
Gerade die Vorbereitungszeit ist entscheidend. Denn in diese fallen die wesentlichen Arbeiten und Prozesse des wettbewerblichen Messstellenbetreibers. Die Vorbereitung des Zählerwechsels ist eine gut geölte Maschinerie, die eine reibungslose Installation des Smart Meters sicherstellen soll.
Bei hunderten oder gar tausenden Aufträgen ist die erste große Herausforderung die Planung und Kalkulation der Installationsroute für unsere Elektriker. Das sogenannte Boten- oder Rundreiseproblem (engl. Traveling Salesman Problem) hat Mathematiker und Logistikexperten seit jeher beschäftigt, und in Verbindung mit Zählerwechseln wird es leider nicht simpler. Denn hier müssen nicht nur Entfernungen berücksichtigt, sondern auch andere Faktoren wie Verkehr, Materialverfügbarkeit, Öffnungszeiten, Zählertypen etc. einkalkuliert werden. Das ist eine Mammutaufgabe, die mithilfe eines eigenentwickelten, über die Jahre optimierten Tools erfolgt. Die resultierenden Routen werden noch einmal manuell von unserer Disposition überprüft, um nicht alles nur dem kühl kalkulierenden Computer zu überlassen.
Steht die erste Kalkulation einer Installationstour, werden die Termine mit jedem einzelnen Kunden bestätigt. Bei einem großen Teil erfolgt dies ohne weitere Probleme. Dennoch kommt es bei einer signifikanten Anzahl immer wieder zu Abstimmungsschwierigkeiten: unsere Bestätigungsanfrage per Mail bleibt unbeantwortet oder der Kunde ist telefonisch nicht erreichbar. Damit beginnt eine bis zum letzten Moment andauernde Anpassung der Route: In die Lücken der nicht reagierenden Nutzer müssen andere Installationen oder Service-Einsätze kurzfristig aufgenommen werden. Diese wiederum bedürfen natürlich ebenso einer Zusage durch die nachrückenden Kunden. Definitiv eine aufreibende Aufgabe, die nur von geduldigen Kolleginnen und Kollegen gemeistert werden kann.
„Hey, Netzbetreiber! Bist Du einverstanden?“
Der Prozess hört hier jedoch nicht auf: Sobald ein Termin zugesagt wird, kann unser WiM-Team die Anmeldung beim örtlichen Netzbetreiber starten. Die Abkürzung „WiM“ steht hierbei für den „Wechselprozesse im Messwesen“ und umfasst alle Formalitäten im Zuge des Zähleraustauschs. Glücklicherweise können viele dieser Aufgaben automatisch von unserem eigenentwickelten WiM-Manager durchgeführt werden, was jedoch nicht garantiert, dass in diesem Prozess alles reibungslos abläuft. Denn viele Netzbetreiber tun sich noch schwer mit der Einhaltung aller Wechselprozesse hin zu einem unabhängigen Messstellenbetreiber. Und das bedeutet leider: Scheitert die Anmeldung beim Netzbetreiber aufgrund nicht eingehaltener Fristen, muss ein inexogy-Kunde länger warten und seine Installation von der bereits geplanten Installationsroute rausgenommen und ersetzt werden – bis zum nächsten Versuch.
Auch weitere externe Faktoren können sich negativ auf unseren Installationsprozess auswirken oder auf den Kopf stellen: Unvorhersehbare Absagen von Kunden, Verkehrsstörungen auf den immer volleren Straßen oder Engpässe in der Logistikkette können dazu führen, dass unsere Umsetzungsquote in einer Woche niedriger ausfällt als geplant. Unerfreuliche Überraschungen bei der Installation selbst kommen ebenso immer wieder vor: Der Zählerschrank ist bspw. veraltet oder entspricht nicht den Sicherheitsvorgaben, oder mangels des nötigen Mobilfunkempfanges kann eine Verbindung mit dem Zähler nicht hergestellt werden. Lassen sich diese Probleme vor Ort nicht lösen, muss der Zählerwechsel zur Unzufriedenheit aller Beteiligten abgebrochen werden.
Alle diese kleinen Hindernisse halten sich im Rahmen, sofern das Worst-Case-Szenario nicht auftritt: Die unerwartete Krankheit oder der Ausfall eines Technikers. In diesem Fall bleibt leider nur die bittere Absage aller Installationstermine einer geplanten Tour. Der mühselige Prozess muss von vorne angefangen werden und wirft nicht nur unsere Planungen zurück, sondern sorgt auch dafür, dass Kunden länger auf Ihre Energie-Transparenz warten müssen, als wir für unsere Nutzer erreichen wollen.
Zusammenfassend ist dies der Prozess, der jede Installationstour und jeden Zählerwechsel letztendlich erst möglich macht. All dies mag auf den ersten Blick sehr einfach erscheinen, aber das Zählerwesen ist zweifellos eines der komplexesten Felder in der Energiewirtschaft. Das erklärt auch, warum andere Unternehmen oder Konzerne Ihre Smart Metering Sparte wieder aufgegeben und Pilotversuche vorzeitig beendet haben.
Im Gegensatz hierzu hat inexogy trotz all der hier beleuchteten Hürden und Schwierigkeiten bereits große Erfolge verzeichnet. Mehr als 70.000 intelligente Gas- und Stromzähler haben wir bereits installieren können, zu denen in den kommenden Monaten weitere Tausende hinzukommen werden.
Daran werden wir natürlich weiterarbeiten. Denn die Energiewende wird erst erfolgreich gemeistert sein, wenn alle Verbraucher daran teilhaben können – etwa durch variable Tarife, Transparenz, Flexibilität bei der E-Mobilität oder in Mieterstrom-Objekten. Smart Metering ist für all das schlicht unverzichtbar und daher alle Mühen wert, um noch bestehende Hürden und Widrigkeiten beim Wechsel von der analogen zur digitalen, smarten Energiewelt zu überwinden.